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Über die Marimba

Instrument   Geschichte   Spieltechniken   Klang

Herkunft und Entwicklung der Marimba

Die Marimba in der heute gängigen Form ist ein sehr junges Instrument. Es beruht jedoch auf eine der ältesten Herangehensweisen überhaupt, seinen Emotionen musikalisch Ausdruck zu verleihen.

Schon vor tausenden von Jahren gab es in verschiedensten Kulturen Vorgänger der Marimba. Sie bestanden daraus, auf eine Platte aus Holz oder Knochen zu schlagen, unter der ein Resonanzkörper war, sei es ein ausgehölter Kürbis oder einfach ein Loch, dass man vorher in die Erde gegraben hatte. In Afrika gibt es auch jetzt noch das Balafon, ein der Marimba sehr ähnliches Instrument. Auch in der Gamelan-Musik aus Südostasioen gibt es ähnlich gebaute Instrumente aus Metall.
 Gamelan-Instrument von Bali
Gamelan-Instrument von Bali
Quelle: Wikipedia
 Marimba in Guatemala
Traditionelle Marimba in Guatemala mit Flaschenkürbissen als Resonatoren
Quelle: Wikipedia

 
Ob zeitgleich in Mittelamerika eine ähnliche Form der Marimba entwickelte wurde oder ob sie mit dem Aufkommen des Sklavenhandels dort ankam, kann man nicht genau beantworten. Jedenfalls ist die Marimba auch jetzt das Nationalinstrument Guatemalas und auch in anderen Regionen wie Südmexiko oder Equador in der folkloristischen Musik beheimatet.
In den USA war in den zwanziger Jahren Ragtime-Musik sehr populär. Durch Xylophonisten wie George Hamilton Green und Scott Joplin wurde das Massenpublikum mit diesem Instrument vertraut. Zu dieser Zeit begann auch die Entwicklung der Marimba als Konzertinstrument, wie wir es heute kennen. Claire Omar Musser baute als erster eine Marimba, das in Serie hergestellt werden konnte. Er kam auch auf die Idee, den Klangplatten eine besondere, dünnere und sozusagen ausgehölte Form zu geben. Daraus ergab sich ein spezieller Obertonklang, durch den sich die Marimba klanglich am meisten vom Xylophon unterscheidet.
 
Diese ersten Versuche, die Marimba einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, waren nicht sehr erfolgreich. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Instrument allmählich bis zum heutigen Stand, wo es aus den Sinfonieorchestern und dem Konzertleben nicht mehr wegzudenken ist. In den fünfziger Jahren brachten amerikanische Missionare die Marimba nach Asien und machten das Instrument dort populär. Auch heute noch kommen die besten Marimbaspieler überwiegend aus Japan, Korea und Taiwan. Treibende Kraft dieser Entwicklung war Keiko Abe, eine Marimbavirtuosin, die allein 168 Uraufführungen von Kompositionen für dieses Instrument gespielt hat. Ihre Werke sind auch heute noch Standardliteratur für jeden Marimbaspieler.
 
Die Marimba wurde im Laufe der Zeit technisch immer weiterentwickelt. Die klanglichen Ausdrucksmittel wurden um immer feinere Nuancen erweitert und das Klangspektrum nahm weiter zu, bis vor 20 Jahren die erste Marimba über 5 Oktaven, von C bis c’’’’, gebaut wurde. Inzwischen lernt jeder Student des klassischen Schlagwerks die Marimba zu spielen, und auch in Musikschulen hält das Instrument immer mehr Einzug, unter Anderem als Alternative zum Klavier. Doch Geschichte hört natürlich nicht auf. So gibt es bereits Sonderanfertigungen von Bassmarimbas, die noch eine Oktave tiefer gestimmt sind. Und es gibt Marimbas aus anderem Material, zum Beispiel aus Keramik oder aus Glas. Wer weiß, wie die Marimba in 15 Jahren aussehen wird?
 
 
 
Hier geht es weiter zu den Spieltechniken.  
 
 
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