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Über die Marimba

Instrument   Geschichte   Spieltechniken   Klang

Klangcharakteristika

Woher kommt der einzigartige, warme, runde, volle Klang dieses Instruments? In einer online zugänglichen Studie nennt Greg Merril vier Hauptaspekte: Die Art der Bauweise, die Form der Klangplatten, die Resonatoren und die Schlegel, die zum Spielen benutzt werden.
 
Der Klang wird bei der Marimba durch das Anschlagen der Klangplatte erzeugt. Diese wird dadurch in Schwingung versetzt und es entstehen Schallwellen. Damit die Platte frei schwingen kann, ist sie nicht fixiert, sondern an zwei Schnüren aufgehängt, ohne sie dadurch bei der Schwingung einzuschränken. Die Wahl des Holzes ist ein sehr wichtiger Aspekt, der den Klang beeinflusst. Dabei sind Tropenhölzer meistens erste Wahl, allen voran Palisander (genauer: Honduras Rosewood), es werden aber auch Padouk-Hölzer oder Mahagoni verwendet.
 
 Marimba Klangplatte
Klangplatten bei der Marimba: Form, Aufhängung und Resonatoren
 
Es ist nicht einfach, große Klangplatten mit vollem Ton und guter Klangqualität herzustellen. Daher sind gerade die großen Marimba mit Bassoktave sehr teuer. Erst seit 20 Jahren werden sie überhaupt gebaut. Sie müssen stabil genug sein und trotzdem beweglich, was letztendlich sehr viel Handarbeit erfordert.
Xylophon Klangplatte 
Klangplatte vom Xylophon
 
Die Klangplatten haben keine rechteckige Form, sondern sind von der unteren Seite her eingewölbt. Die Stärke dieser Wölbung ist der größte Unterschied zwischen Marimba und Xylophon - beim Marimba ist sie wesentlich stärker ausgeprägt. Dadurch wird der dritte Oberton im Gesamtklang wesentlich präsenter. Außerdem wird dadurch gewährleistet, dass die Platten eine gewisse Größe nicht überschreiten, die es dem Spieler unmöglich machen würde, auf dem Istrument noch vernünftig Musik zu machen.
 
Die Resonatoren unterhalb der Klangplatten fallen einem sofort ins Auge. Sie sind nicht dazu da - wie oft vermutet wird - um den Klang zu verlängern, sondern um ihn zu verstärken. Sie sind meistens aus Aluminium und sind am unteren Ende geschlossen. Sie geben dem Klang auch ihre eigene Qualität, da sie den Grundton und bestimmte Obertöne der angespielten Klangplatte stärker hervorheben als zum Beispiel den ersten Oberton. Jeder einzelne Resonator hat eine gewisse Länge, die von dem Grundton der ihm zugeordneten Klangplatte bestimmt wird.
 
Durch die Schlegel, auf englisch Mallets genannt, erzeugt der Marimbaspieler den Ton. Die Auswahl der Schlegel, mit denen er spielt, ist eine Wissenschaft für sich und eng damit verbunden, mit welcher Technik er spielt. Wichtig ist vor allem Masse und Aufbau des Schlegelkopfes. Meistens ist in der Mitte ein Gummi- oder Holzkopf, um den Wolle, Nylon oder ähnliches gewickelt wird. Ein Schlegel mit schwerem, hartem Kopf erzeugt einen klaren, obertonreichen Klang, während ein Schlegel mit weichem Kopf eher grundtonreicher und weniger brillant klingt. Auch sehr entscheidend für den Klang ist, wo der Spieler die Platte anschlägt. In der Mitte der Klangplatte ist der Ton am reichsten, am komplexesten. Zuhörer sind oft erstaunt, wenn der Marimbaspieler die Halbtöne (die schwarzen Tasten auf dem Klavier) nicht in der Mitte, sondern am äußersten Rand der Platte anschlägt. Dies hat den Vorteil der "kurzen Wege", die man als Spieler von einer Platte zur anderen zurücklegen muss, und hat, richtig gespielt, nur kleine Klangeinbußen. Will man einen weicheren Klang erzielen, so kann man auch etwas neben der Mitte der Platte anschlagen, und bekommt damit einen Klang, der eher an dem puren Grundton orientiert ist.
 
 
Garn umwickelte Schlegel 
Mit Garn umwickelte Schlegel
 
Mit Wolle umwickelte Schlegel 
Mit Wolle umwickelte Schlegel
 
Und wie hört sich das jetzt an?
Hier geht es weiter zu Klangbeispielen.
 
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